BEZEICHNUNG
systemd.environment-generator - Systemd-Umgebungsdatei-Generatoren
ÜBERSICHT
/lib/systemd/system-environment-generators/ein-Generator | |
/usr/lib/systemd/user-environment-generators/ein-Generator |
/run/systemd/system-environment-generators/*
/etc/systemd/system-environment-generators/*
/usr/local/lib/systemd/system-environment-generators/*
/lib/systemd/system-environment-generators/*
/run/systemd/user-environment-generators/*
/etc/systemd/user-environment-generators/*
/usr/local/lib/systemd/user-environment-generators/*
/usr/lib/systemd/user-environment-generators/*
BESCHREIBUNG
Generatoren sind kleine Programme, die sich in /lib/systemd/system-environment-generators/ und anderen oben aufgeführten Verzeichnissen befinden. systemd(1) wird diese Programme sehr früh beim Hochfahren jedes Verwalters und zum Zeitpunkt des Neuladens der Konfiguration ausführen, bevor die in systemd.generator(7) beschriebenen Generatoren ausgeführt werden und bevor irgendeine Unit gestartet wird. Umgebungsgeneratoren können die Umgebung, die der Verwalter an Dienste und andere Prozesse exportiert, außer Kraft setzen.
Generatoren werden aus einer Gruppe von Pfaden, die während der Compilierung bestimmt werden, wie diese oben aufgeführt sind, geladen. System- und Benutzerumgebungsgeneratoren werden aus Verzeichnissen geladen, deren Namen in system-environment-generators/ bzw. user-environment-generators/ enden. Generatoren, die in früher aufgeführten Verzeichnissen gefunden werden, setzen diejenigen außer Kraft, die mit dem gleichen Namen in Verzeichnissen weiter hinten in der Liste sind. Ein Symlink auf /dev/null oder eine leere Datei kann zur Ausmaskierung eines Generators verwandt werden, wodurch dessen Ausführung verhindert wird. Bitte beachten Sie, dass die Reihenfolge der zwei Verzeichnisse mit der höchsten Priorität in Hinblick auf den Unit-Ladepfad umgedreht ist und Generatoren in /run solche in /etc außer Kraft setzen.
Nach der Installation neuer Generatoren oder der Aktualisierung ihrer Konfiguration kann systemctl daemon-reload ausgeführt werden. Dies wird alle Generatoren erneut ausführen und ihre Umgebungskonfiguration aktualisieren. Sie wird für alle nachfolgend gestarteten Dienste verwandt.
Umgebungsdateigeneratoren werden ähnlich wie die in systemd.generator(7) beschriebenen Unit-Dateigeneratoren ausgeführt, mit den folgenden Unterschieden:
• Generatoren werden der Reihe nach in der alphanumerischen Reihenfolge ihrer finalen Komponenten ihres Namens ausgeführt. Die Ausgabe jedes Generators wird sofort ausgewertet und zur Aktualisierung der Umgebung für Generatoren, die danach ausgeführt werden, verwandt. Daher können spätere Generatoren die Ausgabe von früheren Generatoren verwenden und/oder verändern.
• Generatoren werden von jeder Verwalterinstanz ausgeführt, ihre Ausgabe kann für jeden Benutzer anders sein.
Es wird empfohlen, Generatorennamen mit Zahlen zu beginnen, um ihre Ordnung zu vereinfachen.
BEISPIELE
Beispiel 1. Ein einfacher Generator, der eine Umgebungsvariable erweitert, falls ein Verzeichnis im Dateisystem existiert
# 50-xdg-data-dirs.sh
#!/bin/bash
# setzt den
Vorgabewert
XDG_DATA_DIRS="${XDG_DATA_DIRS:-/usr/local/share/:/usr/share}"
# fügt ein
Verzeichnis hinzu, falls es existiert
if [[ -d /opt/foo/share ]]; then
XDG_DATA_DIRS=/opt/foo/share:${XDG_DATA_DIRS}
fi
# schreibt
unsere Ausgabe
echo XDG_DATA_DIRS=$XDG_DATA_DIRS
Beispiel 2. Ein komplizierterer Generator, der bestehende Konfiguration liest und eine Variable verändert
# 90-rearrange-path.py
#!/usr/bin/env python3
"""
Konzept
für einen beispielhaften Systemd-Umgebungsgenerator,
der sicherstellt,
dass bin-Verzeichnisse immer nach den passenden
sbin-Verzeichnissen im Pfad
sind.
(Ändert /sbin:/bin:/foo/bar in
/bin:/sbin:/foo/bar.)
Dieser
Generator zeigt, wie die möglicherweise von
vorhergehenden Generatoren
erstellte Konfiguration außer Kraft gesetzt wird. In
Bash-Code wäre es
einfacher, wir haben es aber in Python geschrieben, um zu
zeigen, dass das
möglich ist und als Vorlage für noch
interessantere Generatoren.
"""
import os
import pathlib
def
rearrange_bin_sbin(path):
"""Sicherstellen, dass alle Verzeichnispaare
.../bin, .../sbin in dieser Reihenfolge sind
>>>
rearrange_bin_sbin('/bin:/sbin:/usr/sbin:/usr/bin')
'/bin:/sbin:/usr/bin:/usr/sbin'
"""
items = [pathlib.Path(p) for p in path.split(':')]
for i in range(len(items)):
if 'sbin' in items[i].parts:
ind = items[i].parts.index('sbin')
bin = pathlib.Path(*items[i].parts[:ind], 'bin',
*items[i].parts[ind+1:])
if bin in items[i+1:]:
j = i + 1 + items[i+1:].index(bin)
items[i], items[j] = items[j], items[i]
return ':'.join(p.as_posix() for p in items)
if __name__ ==
'__main__':
path = os.environ['PATH'] # Dies sollte immer gesetzt sein .
# Falls nicht, stürzen wir einfach ab, wir sind auch
i.O..
new = rearrange_bin_sbin(path)
if new != path:
print('PATH={}'.format(new))
Beispiel 3. Fehlersuche in einem Generator
SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug
VAR_A=etwas VAR_B="etwas anderes" \
/lib/systemd/system-environment-generators/pfad-zum-generator
SIEHE AUCH
systemd-environment-d-generator(8), systemd.generator(7), systemd(1), systemctl(1)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian [AT] helgefjell.de> erstellt.
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