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BEZEICHNUNG

renice - die Priorität laufender Prozesse ändern

ÜBERSICHT

renice [-n] Priorität [-g|-p|-u] Bezeichner

BESCHREIBUNG

renice ändert das Prioritäts-Scheduling eines oder mehrerer laufender Prozesse. Das erste Argument ist der zu verwendende Prioritäts-Wert. Die anderen Argumente werden als Prozesskennungen interpretiert (Vorgabe), Prozessgruppenkennungen, Benutzerkennungen oder Benutzernamen. Das Anwenden von renice auf eine Prozessgruppe beeinflusst das Scheduling aller Prozesse in dieser Prozessgruppe gleichermaßen. Das Anwenden von renice auf einen Benutzer ändert das Prioritäts-Scheduling aller Prozesse, die diesem Benutzer gehören.

OPTIONEN

-n, --priority Priorität

gibt das für den Prozess, die Prozessgruppe oder den Benutzer zu verwendende Prioritäts-Scheduling an. Die Verwendung der Optionen -n oder --priority ist optional, aber dann müssen sie stets das erste Argument sein.

-g, --pgrp

interpretiert die nachfolgenden Argumente als Prozessgruppenkennungen.

-p, --pid

interpretiert die nachfolgenden Argumente als Prozesskennungen (Vorgabe).

-u, --user

interpretiert die nachfolgenden Argumente als Benutzernamen oder Benutzerkennungen.

-V, --version

zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

-h, --help

zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

BEISPIELE

Der folgende Befehl ändert die Priorität der Prozesse mit den Prozesskennungen 987 und 32 und außerdem aller Prozesse, die den Benutzern »daemon« und »root« gehören:
renice +1 987 -u daemon root -p 32

ANMERKUNGEN

Benutzer, die keine Superuser sind, können nur die Priorität solcher Prozesse ändern, die ihnen selbst gehören. Weiterhin können unprivilegierte Benutzer den »Nice-Wert« nur erhöhen (d.h. eine niedrigere Priorität wählen), außerdem sind solche Änderungen nicht umkehrbar, es sei denn (seit Linux 2.6.12), dass der Benutzer eine passende Ressourcenbeschränkung des »Nice-Werts« hat (siehe ulimit(1p) und getrlimit(2)).

Der Superuser darf die Priorität aller Prozesse ändern und die Priorität auf jeden Wert von -20 bis 19 setzen. Sinnvolle Prioritäten sind: 19 (die betroffenen Prozesse werden nur ausgeführt, wenn nichts anderes im System ausgeführt wird), 0 (das »grundlegende« Prioritäts-Scheduling), eine negative Zahl (um Dinge sehr schnell ablaufen zu lassen).

DATEIEN

/etc/passwd

zum Zuordnen der Benutzernamen zu Benutzerkennungen

SIEHE AUCH

nice(1), getpriority(2), setpriority(2), credentials(7), sched(7)

GESCHICHTE

Der Befehl renice erschien in 4.0BSD.

VERFÜGBARKEIT

Der Befehl »renice« ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/">Linux Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann [AT] gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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