BEZEICHNUNG
daemon - im Hintergrund ausführen
ÜBERSICHT
#include <unistd.h>
int daemon(int nochdir, int noclose);
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):
daemon():
Seit Glibc 2.21:
_DEFAULT_SOURCE
In Glibc 2.19 und 2.20:
_DEFAULT_SOURCE || (_XOPEN_SOURCE &&
_XOPEN_SOURCE < 500)
Bis einschließlich Glibc 2.19:
_BSD_SOURCE || (_XOPEN_SOURCE &&
_XOPEN_SOURCE < 500)
BESCHREIBUNG
Die Funktion daemon() gibt einem Programm die Möglichkeit, sich selbst vom steuernden Terminal in den Hintergrund zu setzen und dort weiter als System-Daemon zu laufen.
Wenn nochdir gleich Null ist, macht daemon() das Wurzelverzeichnis (»/«, root directory) zum Arbeitsverzeichnis des Prozesses; anderenfalls bleibt das Arbeitsverzeichnis unverändert.
Wenn noclose gleich Null ist, leitet daemon() die Standardausgabe, die Standardeingabe und die Fehlerausgabe nach /dev/null um; anderenfalls werden keine Änderungen an den Dateideskriptoren vorgenommen.
RÜCKGABEWERT
(Diese Funktion ruft fork(2) auf. Wenn der Aufruf erfolgreich ist, ruft der Elternprozess _exit(2) auf, so dass nur der Kindprozess über weitere Fehler informiert wird.) Bei Erfolg gibt daemon() Null zurück. Wenn ein Fehler auftritt, gibt daemon() -1 zurück und setzt errno auf einen für fork(2) und setsid(2) beschriebenen Wert.
ATTRIBUTE
Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
KONFORM ZU
Nicht in POSIX.1. Eine ähnliche Funktion kommt in den BSDs vor. Die daemon()-Funktion erschien erstmals in 4.4BSD.
ANMERKUNGEN
Die Glibc-Implementierung kann auch -1 zurückgeben, wenn /dev/null existiert, aber kein zeichenorientiertes Gerät ist und die Haupt- und Nebennummern (major/minor numbers) abweichen.
FEHLER
Die GNU-C-Bibliotheksimplementierung dieser Funktion entstammt BSD und verwendet nicht die Zweifach-Fork-Technik (d.h. fork(2), setsid(2), fork(2)), die notwendig ist, um sicherzustellen, dass der entstandene Daemon kein Sitzungsleiter ist. Der entstandene Daemon ist ein Sitzungsleiter. Auf Systemen, die der System-V-Semantik gehorchen (z.B. Linux) bedeutet diese, dass ein Terminal unabsichtlich das steuernde Terminal für den Daemon wird, falls der Daemon dieses Terminal öffnet, welches nicht bereits ein steuerndes Terminal für eine andere Sitzung ist.
SIEHE AUCH
fork(2), setsid(2), daemon(7), logrotate(8)
KOLOPHON
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.07 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dennis Stampfer <kontakt [AT] dstampfer.de> und Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer [AT] gmx.de> erstellt.
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