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BEZEICHNUNG

systemd-detect-virt - Erkennung der Ausführung in einer virtualisierten Umgebung

ÜBERSICHT

systemd-detect-virt [OPTIONEN…]

BESCHREIBUNG

systemd-detect-virt erkennt die Ausführung in einer virtualisierten Umgebung. Es identifiziert die Virtualisierungstechnik und kann zwischen vollständiger Maschinenvirtualisierung und Container-Virtualisierung unterscheiden. Systemd-detect-virt beendet sich mit einem Rückgabewert 0 (Erfolg), falls eine Virtualisierungstechnik erkannt wurde und einem von Null verschiedenen Wert (Fehler) anderenfalls. Standardmäßig wird jeder Virtualisierungstyp erkannt und die Optionen --container und --vm können zur Einschränkungen der erkannten Virtualisierungstypen verwandt werden.

Bei Ausführung ohne --quiet wird eine kurze Kennzeichnung für die erkannte Virtualisierungstechnik ausgegeben. Die nachfolgenden Techniken werden derzeit erkannt:

Tabelle 1. Bekannte Virtualisierungstechniken (sowohl VM,
d.h. komplette Hardware-Virtualisierung und Container-, d.h. gemeinsame Kernel-Virtualisierung)

Falls mehrere Virtualisierungslösungen verwandt werden, wird nur die »innerste« erkannt und identifiziert. Das bedeutet, falls sowohl Maschinen- als auch Container-Virtualisierung zusammen benutzt werden, wird nur Letztere identifiziert (falls nicht --vm übergeben wird).

Windows Subsystem for Linux ist kein Linux-Container, sondern eine Umgebung zur Ausführung von Linux-Anwendungsprogrammen oberhalb des Windows-Kernels mittels einer Linux-kompatiblen Schnittstelle. WSL wird für praktische Zwecke als Container kategorisiert. Mehrere WSL-Umgebungen benutzen den gleichen Kernel und Dienste sollten sich im Allgemeinen so verhalten, wie sie es in einem Container täten.

OPTIONEN

Die folgenden Optionen werden verstanden:

-c, --container

Erkennt nur Container-Virtualisierung (d.h. gemeinsame Kernel-Virtualisierung).

-v, --vm

Erkennt nur Hardware-Virtualisierungen.

-r, --chroot

Erkennt, ob der Aufruf in einer chroot(2)-Umgebung erfolgte. In diesem Modus wird keine Ausgabe geschrieben, aber der Rückgabewert zeigt an, ob der Prozess in einer chroot()-Umgebung aufgerufen wurde oder nicht.

--private-users

Erkennt, ob der Aufruf in einem Benutzer-Namensraum erfolgte. In diesem Modus wird keine Ausgabe geschrieben, aber der Rückgabewert zeigt an, ob der Prozess innerhalb eines Benutzernamensraums aufgerufen wurde oder nicht. Siehe user_namespaces(7) für weitere Informationen.

-q, --quiet

Unterdrückt die Ausgabe der Kennung der Virtualisierungstechnik.

--list

Gibt alle derzeit bekannten und erkennbaren Container- und VM-Umgebungen aus.

-h, --help

Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

--version

Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

Falls eine Virtualisierungstechnik erkannt wurde, wird 0 zurückgeliefert, andernfalls ein anderer Code.

SIEHE AUCH

systemd(1), systemd-nspawn(1), chroot(2), namespaces(7)

ANMERKUNGEN

1.

ACRN-Hypervisor

https://projectacrn.org

2.

Podman

https://podman.io

3.

Windows Subsystem für Linux

https://docs.microsoft.com/en-us/windows/wsl/about

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian [AT] helgefjell.de> erstellt.

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