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BEZEICHNUNG

script - Eingabeskript einer Terminalsitzung anlegen

ÜBERSICHT

script [Optionen] [Datei]

BESCHREIBUNG

script erstellt ein Eingabeskript Ihrer gesamten Terminalsitzung. Die Terminal-Rohdaten werden in einer Protokolldatei und Timing-Informationen (optional) in einer weiteren, strukturierten Datei gespeichert. Die Timing-Protokolldatei ist zur späteren Wiedergabe der Sitzung mit scriptreplay(1) und zum Speichern zusätzlicher Informationen zur Sitzung notwendig.

Seit Version 2.35 unterstützt script mehrere Datenströme und ermöglicht die Protokollierung der Ein- und Ausgaben entweder in separate Dateien oder in eine Datei. Diese Version unterstützt auch die neue Timing-Datei, welche zusätzliche Informationen aufzeichnet. Der Befehl scriptreplay --summary stellt dann alle Informationen bereit.

Falls das Argument Datei oder die Option --log-out Datei angegeben ist, speichert script den Dialog in dieser Datei. Falls kein Dateiname angegeben ist, wird der Dialog in der Datei typescript gespeichert.

Beachten Sie, dass die Protokolleingaben mit --log-in oder --log-io sicherheitskritisch sein können, da die Protokolldatei sämtliche Eingaben der Terminalsitzung beinhaltet (auch Passwörter), unabhängig davon, wie der Echo-Schalter des Terminals gesetzt ist.

OPTIONEN

Nachfolgend kann dem Argument Größe eines der multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist optional, zum Beispiel ist »K« gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB folgen.
-a
, --append

hängt die Ausgabe an Datei oder typescript an, wobei der vorherige Inhalt erhalten bleibt.

-c, --command Befehl

führt den Befehl anstelle einer interaktiven Shell aus. Das erleichtert es einem Skript, die Ausgabe eines Programms aufzuzeichnen, das sich anders verhält, wenn die Standardausgabe kein TTY ist.

-E, --echo WANN

steuert den ECHO-Schalter des Pseudoterminals innerhalb der Sitzung. Unterstützte Modi sind always (immer), never (nie) oder auto (automatisch). Die Voreinstellung ist auto – in diesem Fall wird ECHO deaktiviert, falls die aktuelle Standardeingabe ein Terminal ist, um ein Doppel-Echo zu vermeiden, beziehungsweise aktiviert, falls die Standardeingabe kein Terminal ist (zum Beispiel eine Pipe: echo date | script), um fehlende Eingaben im Sitzungsprotokoll zu vermeiden.

-e, --return

gibt den Exit-Code des Kindprozesses zurück. Dafür wird das gleiche Format wie bei der Beendigung der Bash benutzt, bei der der Exit-Code 128+N ist. Der Exit-Code des Kindprozesses wird auch immer in der Eingabeskript-Datei gespeichert.

-f, --flush

aktualisiert die Ausgabe nach jedem Schreibvorgang. Dies ist für die Fernzusammenarbeit hilfreich: Eine Person schreibt »mkfifo foo; script -f foo« und eine andere kann mit »cat foo« in Echtzeit beaufsichtigen, was geschieht. Beachten Sie, dass sich die Aktualisierung auf die Performance auswirkt. Es ist möglich, bei Bedarf Protokolle mit SIGUSR1 zu aktualisieren.

--force

ermöglicht, dass die standardmäßige Ausgabedatei, also die Eingabeskript-Datei, ein harter oder symbolischer Link sein kann. Der Befehl wird einem symbolischen Link folgen.

-B, --log-io Datei

protokolliert Ein- und Ausgabe in die gleiche Datei. Beachten Sie, dass diese Option nur Sinn ergibt, wenn auch --log-timing angegeben wird. Anderenfalls ist es unmöglich, Ein- und Ausgabedatenströme für die Protokollierung in die Datei zu trennen.

-I, --log-in Datei

protokolliert die Eingabe in die angegebene Datei. Die Protokollausgabe ist deaktiviert, falls nur --log-in angegeben ist.

Verwenden Sie diese Protokollierungsfunktionalität mit Vorsicht, da sie alle Eingaben protokolliert, auch jene eines Terminals, bei denen der Echo-Schalter deaktiviert ist (zum Beispiel Passworteingaben).

-O, --log-out Datei

protokolliert die Ausgabe in die angegebene Datei. Standardmäßig wird die Ausgabe in eine Datei namens typescript protokolliert, falls die Option --log-out oder --log-in nicht angegeben ist. Falls nur --log-in angegeben ist, wird die Protokollierung der Ausgabe deaktiviert.

-T, --log-timing Datei

protokolliert die Timing-Informationen in die angegebene Datei. Derzeit werden zwei Formate der Timing-Datei unterstützt. Das klassische Format wird verwendet, wenn die Protokollierung nur eines Datenstroms (Eingabe oder Ausgabe) aktiviert ist. Das Multi-Datenstrom-Format wird verwendet, wenn --log-io angegeben ist oder --log-in und --log-out zusammen angegeben sind. Siehe auch --logging-format.

-m, --logging-format Format

erzwingt die Verwendung des erweiterten oder klassischen Formats. Die Voreinstellung ist das klassische Format, wenn nur die Ausgabe protokolliert wird, beziehungsweise das erweiterte Format, wenn die Protokollierung sowohl der Eingabe als auch der Ausgabe angefordert werden.

Klassisches Format

Diese Daten enthalten zwei Felder, die durch Leerraum getrennt sind. Das erste Feld gibt an, wie viel Zeit seit der vorigen Ausgabe vergangen ist. Das zweite Feld gibt die Anzahl der in dieser Zeit ausgegebenen Zeichen an.

Erweitertes (Multi-Datenstrom-) Format

Das erste Feld ist ein Bezeichner für den Typ des Eintrags: I (Eingabe), O (Ausgabe), H (Header/Kopfzeilen), S (Signal). Das zweite Feld gibt an, wie viel Zeit seit dem vorigen Eintrag vergangen ist, und der Rest besteht aus typspezifischen Daten.

-o, --output-limit Größe

begrenzt die Größe der Eingabeskript- und Zeitmessungsdateien auf den angegebenen Wert und stoppt den Kindprozess, nachdem diese Größe überschritten wurde. In die Berechnung der Dateigröße werden die Start- und Ende-Meldungen nicht einbezogen, die der Befehl script der Ausgabe des Kindprozesses voranstellt bzw. anhängt. Wegen der Pufferung kann die Ausgabedatei größer als der angegebene Wert sein.

-q, --quiet

unterdrückt Meldungen (die Meldungen zu Beginn und Ende werden nicht in die Standardausgabe geschrieben).

-t[Datei], --timing[=Datei]

schreibt die Timing-Daten in die Standardfehlerausgabe oder in die optional angegebene Datei. Diese Option ist veraltet. Sie sollten stattdessen --log-timing verwenden, wobei das Argument Datei verpflichtend ist.

-V, --version

zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

-h, --help

zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

ANMERKUNGEN

Das Skript endet, wenn die mit fork gestartete Shell beendet wird (ein Strg-D für die Bourne-Shell (sh(1p)) und exit, logout oder Strg-d (falls ignoreeof nicht gesetzt ist) für die C-Shell, csh(1)).

Bestimmte interaktive Befehle, wie vi(1), erzeugen Datenmüll in der Eingabeskript-Datei. Der Befehl script funktioniert mit Befehlen am besten, die den Bildschirm nicht manipulieren, die Ergebnisse sollen ein Hardcopy-Terminal nachahmen.

Es wird nicht empfohlen, script in nicht-interaktiven Shells auszuführen. Die innere Shell von script ist immer interaktiv, was zu unerwarteten Ergebnissen führen könnte. Falls Sie script in der Shell-Initialisierungsdatei verwenden, müssen Sie verhindern, dass es eine Endlosschleife durchläuft. Sie können beispielsweise die Datei .profile verwenden, die nur von Anmeldeshells gelesen wird:

if test -t 0 ; then
script
exit
fi

Sie sollten es auch vermeiden, script in Befehlsweiterleitungen (Pipes) zu verwenden, da script mehr Eingaben lesen kann, als Sie erwarten würden.

SIGNALE

Nach dem Empfang des Signals SIGUSR1 aktualisiert script sofort die Ausgabedateien.

UMGEBUNGSVARIABLEN

Die folgende Umgebungsvariable wird von script verwendet:

SHELL

Falls die Variable SHELL existiert, dann wird die von script geforkte Shell diese Shell sein. Falls SHELL nicht gesetzt ist, wird die Bourne-Shell angenommen (die meisten Shells setzen diese Variable automatisch).

SIEHE AUCH

csh(1) (für den history-Mechanismus), scriptreplay(1), scriptlive(1)

GESCHICHTE

Der Befehl script erschien in 3.0BSD.

FEHLER

script schreibt alles in die Protokolldatei, auch Zeilenvorschübe und Rückschritte. Das ist nicht das, was der naive Benutzer erwartet.

script wurde primär für interaktive Terminalsitzungen entworfen. Wenn die Standardeingabe kein Terminal ist (zum Beispiel: echo foo | script), dann könnte die Sitzung hängenbleiben, weil der interaktiven Shell innerhalb der script-Sitzung die Dateiende-Markierung (EOF) fehlt und script keinen Anhaltspunkt hat, wann es die Sitzung schließen soll. Im Abschnitt ANMERKUNGEN finden Sie weitere Informationen.

VERFÜGBARKEIT

Der Befehl script ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/">Linux Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann [AT] gmail.com> erstellt.

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