BEZEICHNUNG
pstore.conf, pstore.conf.d - PStore-Konfigurationsdatei
ÜBERSICHT
/etc/systemd/pstore.conf /etc/systemd/pstore.conf.d/*
BESCHREIBUNG
Diese Datei konfiguriert das Verhalten von systemd-pstore(8), einem Werkzeug zur Archivierung der Inhalte des dauerhaften Speicherdateisystems pstore [1] .
KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE
Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung definiert. Daher wird eine Konfigurationsdatei nur benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Standardmäßig enthält die Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ die Vorgaben als auskommentierten Hinweis für den Administrator. Diese Datei kann bearbeitet werden, um lokal Einstellungen zu ändern.
Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnipsel in /usr/lib/systemd/*.conf.d/ oder /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor jeder anderen aus den Konfigurationsverzeichnissen gelesen und hat die niedrigste Priorität; Einträge in einer Datei in jedem der Konfigurationsverzeichnisse setzen Einträge in der einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option festlegen. Bei Optionen, die eine Liste von Werten akzeptieren, werden Einträge zusammengefasst, wie sie in den lexikographisch sortierten Dateien auftauchen.
Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen.
Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.
OPTIONEN
Alle Optionen werden im Abschnitt »[PStore]« konfiguriert:
Storage=
Steuert, wohin Dateien aus dem Pstore-Dateisystem archiviert (d.h. kopiert) werden. Entweder »none«, »external« oder »journal«. Falls »none«, beendet sich das Werkzeug ohne Dateien im Pstore-Dateisystem zu bearbeiten. Falls »external« (die Vorgabe), werden Dateien nach /var/lib/systemd/pstore/ archiviert und im Journal protokolliert. Falls »journal«, werden die Inhalte der Pstore-Dateien in das Journal protokolliert.
Unlink=
Steuert, ob Dateien nach der Verarbeitung aus dem Pstore entfernt werden. Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird eine Pstore-Datei aus dem Pstore entfernt, sobald sie archiviert wurde (entweder auf Platte oder in das Journal). Falls falsch, erfolgt die Verarbeitung von Pstore-Dateien normal, aber die Dateien verbleiben in dem Pstore. Die Vorgabe ist wahr, um den Pstore in einem fast leeren Zustand zu halten, so dass der Pstore über Speicherplatz für das nächste Kernelfehlerereignis verfügt.
Die Vorgaben für alle Werte sind als Kommentare in der standardmäßig installierten Vorlagendatei /etc/systemd/pstore.conf aufgeführt.
SIEHE AUCH
ANMERKUNGEN
1. |
pstore |
https://www.kernel.org/doc/Documentation/ABI/testing/pstore
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian [AT] helgefjell.de> erstellt.
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